JAGDAUFSEHER-MV E.V.
„Jagd ohne Hund ist Schund“ – dieser alte Spruch ist immer noch zutreffend. Er verdeutlicht, wie sehr Jäger den Gedanken der waidgerechten und tierschutzkonformen Jagd verinnerlicht haben. Ohne die vierbeinigen Begleiter ist diese nicht möglich. Das gilt sowohl für die herbstliche Stöberjagd auf Reh, Hirsch und Wildschwein als auch für die Baujagd auf den Fuchs oder die Nachsuche von Wild, das durch einen schlechten Schuss oder einen Verkehrsunfall verletzt wurde. Der Einsatz von Jagdhunden unterliegt in Deutschland strengen gesetzlichen Vorschriften, die je nach Bundesland unterschiedlich sein können. Grundsätzlich dürfen jedoch nur „brauchbare“ und geprüfte Hunde zur Jagd eingesetzt werden. Der Jagdgebrauchshundverband (JGHV) ist als Mitglied im Deutschen Jagdverband (DJV) assoziiert. Die Mitgliedsvereine des JGHV und die im DJV organisierten Landesjagdverbände arbeiten bei der Prüfung, Zucht und Ausbildung von Jagdhunden eng zusammen.
 
In Deutschland gibt es eine große Auswahl an Jagdhunderassen. Für nahezu jeden jagdlichen Einsatzbereich und individuellen Geschmack – ob hinsichtlich Größe, Farbe oder Felltyp – ist etwas dabei. Die meiste Zeit ihres Lebens sind Jagdhunde auch Familienhunde. Ein ausgeglichenes, freundliches Wesen ist daher entscheidend für ein harmonisches Zusammenleben in der Familie. Für Jäger und ihre Familien, die Hunde lieben, ist es wichtig, eine Rasse zu wählen, die sowohl den Anforderungen der Jagd als auch der Familienfreundlichkeit entspricht.

Vorstehhunde
Sie sind vielseitige Talente für die Arbeit „vor und nach dem Schuss“. Die deutschen, französischen und ungarischen Vorstehhunde sind wahre Alleskönner in der Jagd. Sie wurden auf höchste Vielseitigkeit gezüchtet, sodass sie sowohl vor dem Schuss – beim Aufspüren von lebendem Wild – als auch nach dem Schuss – beim Finden und Apportieren von erlegtem Wild – eingesetzt werden können.
Die deutschen Vorstehhundrassen unterscheiden sich vor allem in Größe, Farbe und Felltyp, weniger in ihren jagdlichen Fähigkeiten. Außerhalb der Jagd sind sie nur selten anzutreffen, mit Ausnahmen wie dem Weimaraner und dem Kleinen Münsterländer.
Frankreich besitzt eine große Auswahl an einheimischen Vorstehhundrassen, die den deutschen Rassen ähnlich sind. Besonders hervorzuheben ist der Epagneul Breton, der kleinste Vorstehhund und weltweit am häufigsten jagdlich genutzt. Zudem findet man gelegentlich den französischen Kurzhaar, die Braque Français, in deutschen Revieren. Der Begriff „Braque“ steht in Frankreich für kurzhaarige Vorstehhunde und sollte nicht mit „Bracke“ verwechselt werden.
Die englischen Vorstehhunde sind überwiegend auf Niederwild spezialisiert und haben mit ihren wunderschönen Settern auch außerhalb der Jagd viele Liebhaber gefunden. Der Ungarische Vorstehhund, der Magyar Vizsla, erfreut sich in Deutschland ebenfalls großer Beliebtheit, sowohl unter Jägern als auch bei Nicht-Jägern. Besonders geschätzt wird sein freundliches, familiengeeignetes und wenig aggressives Wesen.
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Deutsch Drahthaar

Körperliche Merkmale:
Größe: 57 bis 68 cm
Haar: Drahtig hart, anliegend und dicht, betonte Augenbrauen, nicht zu langer
harter Bart
Farbe: Braunschimmel oder Schwarzschimmel mit oder ohne Platten, Braun und
Braun mit Abzeichen, Hellschimmel

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Dank seiner zahlreichen Vorfahren – allen kurz- und rauhaarigen Vorstehhundrassen, die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Deutschland existierten – zählt er zu den vielseitigsten Jagdhunden in deutschen Revieren. Ob auf dem Feld, im Wald oder im Wasser, ist er der am häufigsten geführte hochläufige Jagdhund.
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Deutsch Langhaar

Körperliche Merkmale:
Größe: 60 bis 66 cm
Haar: Etwa 3,5 cm lang, weder zu üppig
noch zu kurz, mit guter Fahne und Befederung
Farbe: Einfarbig braun, mit oder ohne weiße Abzeichen, Dunkelschimmel,
Hellschimmel, Forellenschimmel, braun-weiß

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Vollgebrauchshund für die Arbeit vor und nach dem Schuss, Gründlichkeit geht vor
Schnelligkeit. Besondere Qualitäten bei der Wald- und Wasserjagd. Doch er beherrscht auch die Arbeit auf der Wundfährte. Das laute Jagen ist in seinem Erbgut verankert.
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Deutsch Kurzhaar

Körperliche Merkmale:
Größe: 58 bis 66 cm
Haar: Kurz und dicht, derb und hart
Farbe: Braun, mit oder ohne weiße Abzeichen, Braunschimmel mit braunem
Kopf, braunen Platten oder Tupfen, Hellschimmel Weiß mit brauner Kopfzeichnung,
Schwarz in denselben Nuancen wie Braun/Braunschimmel

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Vielseitig einsetzbarer Vollgebrauchshund, der durch die Kreuzug mit dem Pointer  besondere Qualitäten im Niederwild-Feldrevier aufweißt.
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Deutsch Stichelhaar

Körperliche Merkmale:
Größe: 58 bis 70 cm
Haar: Straff, hart und borstig, mäßiger Bart, Augenbrauen buschig
Farbe: Braun, mit oder ohne weißen Brustfleck, Braunschimmel, mit oder ohne
braune Platten, Hellschimmel mit oder ohne braune Platten

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Ruhiger, führiger Vollgebrauchshund für alle Arbeiten vor und nach dem Schuss in
Feld, Wald und Wasser.
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Pudelpointer

Körperliche Merkmale:
Größe: 55 bis 68 cm
Haar: Geschlossenes, hartes, dicht anliegendes Rauhaar mit dichter Unterwolle,
Kopf mit Bart und Stirnlocke Farbe: Einfarbig braun, dürrlaubfarben
oder schwarz, kleine weiße Abzeichen erlaubt

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Leichtführig und lernwillig bei allen jagdlichen Aufgaben. Schärfe, Wasserund
Apportierfreude. Feine Nase und Feldmanieren. Diese Eigenschaften
machen ihn zu einem vielseitig einsetzbaren Vollgebrauchshund.
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Großer Münsterländer

Körperliche Merkmale:
Größe: 58 bis 65 cm
Haar: Lang und dicht, jedoch schlicht, Läufe gut befedert und Rute mit Fahne
Farbe: Weiß mit schwarzen Platten und Tupfen, schwarz geschimmelt oder rein
schwarz. Kopf schwarz, evtl. mit weißer Schnippe oder Blesse.

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Vielseitig, ausgesprochen wasserfreudig, zuverlässiger Verlorenbringer mit vernünftiger Wild- und Raubwildschärfe.
Hervorragende Führigkeit sowie beherrschte jagdliche Passion. Sehr angenehmer
Familienhund.
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Weimaraner

Körperliche Merkmale:
Größe: 57 bis 70 cm
Haar: Kurzhaar: kurzes, kräftiges, sehr dichtes, glatt anliegendes Deckhaar;
Langhaar: weiches langes Deckhaar, glatt oder leicht wellig, gute Befederung
an Läufen und Rute
Farbe: Silber-, reh- oder mausgrau, geringe weiße Abzeichen erlaubt

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Vielseitig auf dem Lande wie im Wasser einsetzbare alte deutsche Vorstehhundrasse.
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Kleiner Münsterländer

Körperliche Merkmale:
Größe: 50 bis 56 cm
Haar: Dicht, mittellang, glatt bis wenig gewellt, Läufe befedert bzw. behost,
Rute mit langer Fahne und weißer Spitze
Farbe: Braun-weiß, Braunschimmel mit braunen Platten, lohfarbene Abzeichen
erlaubt

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Kleinster deutschstämmiger Gebrauchshund mit besonderer Eignung für alle
Arbeiten vor und nach dem Schuss. Die Wasserarbeit und die Arbeit auf der Wundfährte gehören zu seinen rassetypischen Tugenden.
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Griffon

Magyar Vizsla (Ungarischer Vorstehhund)
Körperliche Merkmale:
Größe: 50 bis 60 cm
Haar: Hart und derb, erinnert an Wildschweinborsten, nie gelockt oder wollig
Farbe: Stahlgrau mit kastanienbraunen Flecken oder einfarbig kastanienbraun,
Beimischung weißer Haare erlaubt, gestichelt, weiß mit kastanienbraun und
weiß mit orange

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Infolge der Vielzahl seiner Ahnen (holländische, belgische und französische
Vorstehhundrassen) ein vielseitig einsetzbarer Vollgebrauchshund – zu Lande wie zu Wasser.
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Magyar Vizsla (Ungarischer Vorstehhund)

Körperliche Merkmale:
Größe: 54 bis 64 cm
Haar: Kurz und dicht, derb und hart, keine Unterwolle
Farbe: Verschiedene Abstufungen von „Semmelgelb“, manchmal kleine weiße
Abzeichen an Kehle und Zehen

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Sehr leichtführiger Jagdgebrauchshund mit hohen Qualitäten vor allem im Feld. Im Wald ist sein Einsatz wegen des meist fehlenden Spur- bzw. Fährtenlauts
problematisch. Sehr angenehmer Familienjagdhund. Durch Einkreuzung von Deutsch Drahthaar entstand auch eine drahthaarige Variante.

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Epagneul Breton

Körperliche Merkmale:
Größe: 47 bis 51 cm
Haar: Fein, aber nicht weich, glatt oder leicht gewellt, mittellang, Brust und
Behänge länger, an den Läufen Federn und Hosen
Farbe: rot-weiß, schwarz-weiß, braun-weiß oder tricolor (dreifarbig), geschimmelt oder klar abgezeichnet. Eine schmale Blesse am Kopf ist wünschenswert.

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Weltweit am häufigsten geführter Vollgebrauchsjagdhund. Gegenüber großrahmigen deutschen Vorstehhunden etwas reduzierte
konstitutionelle Möglichkeiten, aber vollwertiger Jagdgebrauchshund für
alle Arbeiten vor und nach dem Schuss.
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Braque Français

Körperliche Merkmale (Typ Gascogne):
Größe: 56 bis 69 cm
Haar: Grob und reichlich
Farbe: Kastanienbraun, auch mit weißen Anteilen, stark weiß getüpfelt und mit
lohfarbenen Abzeichen

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Die gleichen jagdlichen Qualitäten und Einsatzbereiche wie seine deutschen
Vettern aus dem Lager der kurz- und rauhaarigen Vorstehhunde.
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Irish Red Setter

Körperliche Merkmale:
Größe: 55 bis 67 cm
Haar: Von mäßiger Länge, fl ach anliegend, möglichst ohne Locken und Wellen. Befederung an Behängen und Läufen lang und fein, mäßig lange Befransung der Rute
Farbe: Sattes Kastanienbraun, manchmal kleine weiße Abzeichen an Brust, Hals und an den Zehen

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Große Ausdauer und Arbeitsfreude, exzellente Vorstehmanieren. Ausgeglichener
und angenehmer Jagdgefährte für alle Belange der waidgerechten Jagd. Gleiches
gilt für den Irish Red and White Setter, der als eigenständige Rasse züchterisch betreut wird.
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Gordon Setter

Körperliche Merkmale:
Größe: 62 bis 66 cm
Haar: Mäßig lang, glatt und ohne Locken oder Wellung, lange und seidige Befederung an den Behängen, den Läufen und an
der Rute
Farbe: Tief glänzendes Kohlschwarz mit leuchtend kastanienrotem Brand

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Der kompakteste unter den Settern, der durch Eleganz und Gelassenheit bei der
Feldarbeit seine Extraklasse unter Beweis stellt. Auch in Wasser und Wald ausgeprägte Jagdpassion. Für die zuverlässige Arbeit nach dem Schuss einsetzbar.
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English Setter

Körperliche Merkmale:
Größe: 61 bis 68 cm
Haar: Lang und seidig, leicht gewellt, nicht gelockt, gute Befederung an den
Läufen und lange Rutenfahne
Farbe: Grundfarbe weiß, mit schwarzen, braunen bis orangefarbenen Abzeichen
und Tüpfelungen, auch dreifarbig

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Vorstehspezialist für Federwild mit Jagdverstand. Besticht bei der Feldarbeit als
Jagdbegleiter für die effektive Niederwildjagd vor und nach dem Schuss. Große Wasserpassion und Arbeitsfreude, freundliches Wesen.
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English Pointer

Körperliche Merkmale:
Größe: 61 bis 69 cm
Haar: Fein, kurz und fest, mit ausgeprägtem Glanz
Farbe: Zitronenfarben und weiß, orange und weiß, braun und weiß sowie schwarz und weiß, auch einfarbig und dreifarbig ist korrekt

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Feldspezialist für Suche und Vorstehen von Federwild. Das Vollblut unter den
Jagdhunden. Sucht weiträumig mit hohem Tempo. Selbstsicheres Finden und Festmachen. Auch geeignet für die Arbeit nach dem Schuss im Niederwildrevier.
Schweißhunde
Eigentlich sind Schweißhunde ursprünglich reine Bracken. Bereits zur Zeit Karls des Großen wurden Bracken speziell darauf trainiert, ruhig und angeleint Fährten zu verfolgen. So entstanden die sogenannten Leithunde, die zum Aufspüren von Hirschen, Keilern und wahrscheinlich auch Bären eingesetzt wurden. Sobald die Tiere aufgespürt waren, jagten Hundemeuten die Beute in Netze, wo sie dann „von hoher Hand“ mit Stichwaffen getötet wurde. Mit dem Aufkommen der Feuerwaffen verloren die Leithunde jedoch ihre Aufgaben. Im Laufe der Jahrhunderte verloren sie sowohl das Interesse an der freien Verfolgung als auch das Talent zum Lautgeben auf der Fährte.
Um die hervorragenden Nasen und die Treue zur Fährte weiterhin zu nutzen, kreuzte man sie um das Jahr 1800 mit spurlauten Bracken. Dadurch entstand der Schweißhund, wie wir ihn heute kennen. Besonders die – inzwischen ausgestorbene – Rote Hannoversche Haidbracke hatte neben den Leithunden großen Einfluss auf die Entwicklung des Hannoverschen Schweißhundes. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten Jäger auch in den Hochgebirgen die Qualitäten des Hannoverschen Schweißhundes. Doch stellte sich heraus, dass manche dieser Hunde für den Einsatz im Hochgebirge, besonders bei der Nachsuche auf Gämsen, zu schwer und wenig wendig waren, was sie in Gefahr brachte.
Ein wohlhabender und zuchtinteressierter Baron kreuzte daher eine Hannoversche Schweißhündin mit einem roten Tiroler-Bracken-Rüden und schuf so einen leichteren und wendigeren Schweißhund, der wegen seiner Herkunft „Bayerischer Gebirgsschweißhund“ genannt wurde. Dies konnte jedoch den Hannoverschen Schweißhund im deutsch-österreichischen Alpenraum nicht verdrängen, und der Bayerische Gebirgsschweißhund verbreitete sich sogar bis in die Ebenen der Lüneburger Heide.
Für seriöse Zuchtvereine sind wichtige Kriterien wie Gesundheit, Wesensfestigkeit, jagdliche Eigenschaften und rassetypische Merkmale entscheidend. Leider gibt es europaweit einen wachsenden Markt für unkontrolliert gezüchtete Schweißhunde beider Rassen.

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Hannoverscher Schweißhund

Körperliche Merkmale:
Größe: 48 bis 55 cm
Haar: Kurz, dicht, derb bis harsch
Farbe: Hell- bis dunkelhirschrot, mehr oder weniger stark gestromt, mit oder ohne schwarze Maske

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Der Hannoversche Schweißhund ist der Spezialist für die Nachsuche auf verletztes Hochwild. Seine Ruhe und sein unermüdlicher Suchwille, kombiniert mit ausgeprägter Hetzfreude und sicherem Laut, ermöglichen es ihm, selbst auf scheinbar aussichtslosen Wundfährten von nur leicht verletztetem Wild erfolgreich zu sein. Dieser Hund ist ein echter Profi und sollte daher auch nur von erfahrenen Jägern geführt werden.
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Bayerischer Gebirgsschweißhund

Körperliche Merkmale:
Größe: 44 bis 52 cm
Haar: Dicht, glatt anliegend, mäßig rau, mit
wenig Glanz
Farbe: Tiefrot, hirschrot, rotbraun, rotgelb, auch fahlgelb bis semmelfarben, rotgrau, auch geflammt oder dunkel gestichelt

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Ein Spezialist für die Wundfährte von Schalenwild. Verfügt über eine sichere und ruhige Arbeit an der Leine, kombiniert mit einer ausgeprägten, lauten Hetze und Entschlossenheit im Umgang mit Wild. Daher eignet sich diese Rasse ausschließlich für erfahrene und engagierte Nachsuchenführer..
Die Bracken
Bracken gehören zu den ältesten Jagdhundrassen und zeichnen sich besonders durch ihre Zuverlässigkeit sowie ihre Fähigkeit aus, auf der Spur und Fährte laut zu sein. Sie gelten als die Urahnen aller jagdlich genutzten Hunde mit Hängeohren (ausgenommen die Retriever). Ihr gemeinsamer Vorfahr ist die berühmte Keltenbracke, auch als „Segusier“ bekannt, die bereits vor vielen Jahrhunderten für Jäger aufgrund ihres hervorragenden Geruchssinns, ihrer Treue zur Fährte und ihres lauten Spurlautens eine wertvolle Hilfe darstellte. Diese Eigenschaften sind auch den heutigen Brackenrassen erhalten geblieben. Zuchtvereine haben diese Merkmale genetisch gefestigt und gleichzeitig die Wildschärfe verbessert.
Während es bis ins frühe 20. Jahrhundert eine große Vielfalt an lokalen Brackenrassen gab, existieren in Deutschland heute nur noch zwei autochthone Brackenrassen sowie der Teckel, der als Zwergbracke ebenfalls zur Brackenfamilie gehört. Zahlreiche lokale Rassen verschwanden in den 1930er Jahren. In anderen Ländern wie Frankreich, England und der Schweiz sind jedoch viele Brackenrassen und Varianten in verschiedenen Größen und Farben bis heute erhalten geblieben.
Bracken, mit Ausnahme der Teckel, sind selten in den Händen von Nichtjägern zu finden. Die meisten von ihnen werden immer noch für ihre ursprüngliche Bestimmung eingesetzt: Sie folgen mit ihrer ausgezeichneten Nase, ihrem lautstarken Spurverhalten und ihrer Ausdauer den Fährten von Hoch- und Niederwild in deutschen Jagdrevieren und ermöglichen so die notwendigen Abschüsse. Damit sind sie ein lebendiger Teil der historischen und modernen Jagdkultur.
Während die Bracken in England (Foxhound und Beagle) und Frankreich (vor allem der Français Tricolore) als Meutehunde gehalten werden, hat nur der Beagle den Übergang zum Solojäger geschafft. Die meisten anderen Brackenrassen des europäischen Kontinents bevorzugen es, allein mit ihrem Besitzer zu jagen, anstatt in einer Meute. Der englische Beagle, eine alte Brackenrasse, die speziell für die Hasenjagd gezüchtet wurde, hat zudem eine weitere, umstrittene Karriere gemacht: Aufgrund seiner genetischen Robustheit und seines geringen Aggressionspotentials wird er häufig in Forschungslaboren für Tierversuche eingesetzt
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Die Bracken
Bracken gehören zu den ältesten Jagdhundrassen und zeichnen sich besonders durch ihre Zuverlässigkeit sowie ihre Fähigkeit aus, auf der Spur und Fährte laut zu sein. Sie gelten als die Urahnen aller jagdlich genutzten Hunde mit Hängeohren (ausgenommen die Retriever). Ihr gemeinsamer Vorfahr ist die berühmte Keltenbracke, auch als „Segusier“ bekannt, die bereits vor vielen Jahrhunderten für Jäger aufgrund ihres hervorragenden Geruchssinns, ihrer Treue zur Fährte und ihres lauten Spurlautens eine wertvolle Hilfe darstellte. Diese Eigenschaften sind auch den heutigen Brackenrassen erhalten geblieben. Zuchtvereine haben diese Merkmale genetisch gefestigt und gleichzeitig die Wildschärfe verbessert.
Während es bis ins frühe 20. Jahrhundert eine große Vielfalt an lokalen Brackenrassen gab, existieren in Deutschland heute nur noch zwei autochthone Brackenrassen sowie der Teckel, der als Zwergbracke ebenfalls zur Brackenfamilie gehört. Zahlreiche lokale Rassen verschwanden in den 1930er Jahren. In anderen Ländern wie Frankreich, England und der Schweiz sind jedoch viele Brackenrassen und Varianten in verschiedenen Größen und Farben bis heute erhalten geblieben.
Bracken, mit Ausnahme der Teckel, sind selten in den Händen von Nichtjägern zu finden. Die meisten von ihnen werden immer noch für ihre ursprüngliche Bestimmung eingesetzt: Sie folgen mit ihrer ausgezeichneten Nase, ihrem lautstarken Spurverhalten und ihrer Ausdauer den Fährten von Hoch- und Niederwild in deutschen Jagdrevieren und ermöglichen so die notwendigen Abschüsse. Damit sind sie ein lebendiger Teil der historischen und modernen Jagdkultur.
Während die Bracken in England (Foxhound und Beagle) und Frankreich (vor allem der Français Tricolore) als Meutehunde gehalten werden, hat nur der Beagle den Übergang zum Solojäger geschafft. Die meisten anderen Brackenrassen des europäischen Kontinents bevorzugen es, allein mit ihrem Besitzer zu jagen, anstatt in einer Meute. Der englische Beagle, eine alte Brackenrasse, die speziell für die Hasenjagd gezüchtet wurde, hat zudem eine weitere, umstrittene Karriere gemacht: Aufgrund seiner genetischen Robustheit und seines geringen Aggressionspotentials wird er häufig in Forschungslaboren für Tierversuche eingesetzt
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Steirische Rauhaarbracke

Körperliche Merkmale:
Größe: 40 bis 53 cm
Haar: Rauhaar, nicht zottig, glanzlos, hart und grob, mit Schnurrbart
Farbe: Rot und fahlgelb, weißer Bruststern erlaubt

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Aus gezielten Kreuzungen von rauhaarigen Istrianer Bracken mit Hannoverschen Schweißhunden entstanden, vereint sie die jagdlichen Vorzüge beider Ursprungsrassen: die feine Nase, die Ruhe auf der Fährte und den ausgeprägten Finderwillen der Schweißhundvorfahren mit der Leidenschaft und dem Spurlaut der Bracken-Urahnen.
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Schwarzwildbracke (Slovenský Kopov)

Körperliche Merkmale:
Größe: 40 bis 50 cm
Haar: 2 – 5 cm lang, derb und dicht
Farbe: Schwarz mit braunen bis mahagonifarbenen Abzeichen an den Gliedmaßen

Typische jagdliche Eigenschaften der Rasse:
Rassetypische jagdliche Merkmale: Seit den 1970er Jahren als Schwarzwildbracke in Deutschland bekannt, stammt ursprünglich aus der Slowakei und Tschechien. Sie zeichnet sich durch Temperament, Wendigkeit, Ausdauer und Wildschärfe aus. Ihre selbstständige und oft eigensinnige Arbeitsweise macht sie nicht immer leichtführig, jedoch ist sie besonders gut für die Jagd auf Schalenwild, insbesondere Schwarzwild, geeignet
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